readi – Unternehmen und ihre Mitarbeitenden durch Digitalisierung stärken

02. Oktober 2023

readi ist ein Forschungsprojekt, das die digitale Wandlungsfähigkeit produzierender Unternehmen fördern will. Die Know How! AG forscht mit. Zusammen mit unseren Kooperationspartnern wollen wir durch digitale Systeme und Systemgestaltung die wirtschaftliche Resilienz dieser Unternehmen stärken.

Zentral dabei ist, dass diese Digitalisierung agil und menschzentriert ist, d.h. es geht auch immer darum, wie der Mensch bestmöglich mit digitalen Anwendungen und digitalisierten Abläufen lernen und arbeiten kann.

 

Eiko Isler und Claudia Eberle sind Experte und Expertin für den digitalen Wandel in der Arbeitswelt.

Sie begleiten Mitarbeitende im Unternehmen bei der Digitalisierung von Prozessen. Sie beraten, trainieren und motivieren.

Im Interview haben sie uns verraten, was beim Forschungsprojekt readi passiert. 

 

Wie läuft das Forschungsprojekt readi eigentlich ab? Gibt’s da eine Art Fahrplan?

Eiko: „Ja, es gibt einen Fahrplan bzw. einen Lösungsweg, den wir gemeinsam im readi-Forschungsteam entwickelt haben. Wir haben die Wandlungstreiber identifiziert und sind überzeugt, ein integratives Wandlungsmodell ist der richtige Ansatz, um die wirtschaftliche Resilienz der drei KMUs (klein und mittelständischen Unternehmen) zu stärken.

Die Handlungsfelder, die wir bei den Unternehmen mit digitalen Systemen und Prozessen stärken möchten, sind ebenfalls klar: Wissens- und Handlungsmanagement sowie Organisations- und Arbeitsgestaltung.  

Wenn man sich auf den Weg macht, ist es sinnvoll, Etappen zu planen. Das haben wir auch gemacht, und Arbeitspakete und Etappenziele definiert. Los ging‘s mit der Analyse der drei mittelständischen Unternehmen, die wir im Forschungsprojekt betreuen:

  • Adient Components Ltd. & Co. KG in Rockenhausen
  • Ellenberger GmbH & Co. KG
  • Leffer GmbH & Co. KG

Wir wollten zunächst verstehen: Was sind die Probleme und die Herausforderungen, mit denen diese Unternehmen konfrontiert sind? Im 2. Schritt geht es darum zu überlegen: Wie können wir ihre wirtschaftliche Resilienz durch Digitalisierung fördern?

Um die Probleme und Herausforderungen der drei Unternehmen zu identifizieren, haben wir zahlreiche Interviews und Workshops mit den Mitarbeitenden durchgeführt, aber auch mit Führungskräften und der Geschäftsleitung. Wir haben vor allem die Arbeits- und Lernkultur sowie die Prozesse und technische Infrastruktur dieser Unternehmen analysiert. Es war – und ist nach wie vor – total spannend, in den Kosmos der drei Unternehmen einzutauchen und das Zusammenspiel von Akteuren und Prozessen zu erforschen. Die Offenheit aller Beteiligten hat mich dabei wirklich beeindruckt. Schließlich ist die Art und Weise, wie man arbeitet und sich weiterbildet, auch immer etwas Persönliches.“ 
 

Wie die Unternehmen Adient, Ellenberger und Leffer so „ticken“ analysiert ihr also gerade. Wie geht’s nach der Analyse weiter?

Claudia: „Im Arbeitspaket 2 entwickeln wir das sogenannte Reifegradmodell mit dazugehörigem Fragebogen. Das Reifegradmodell soll widerspiegeln, wie resilient Unternehmen sind, d. h. wie gut sie für künftige Veränderungen oder auch Krisen gewappnet sind. Mit Hilfe des Fragebogens kann das jeweilige Unternehmen prüfen bzw. sich selbst einschätzen, auf welcher Ebene im Reifegradmodell es sich gerade befindet. Aktuell arbeiten wir am Fragebogen und führen erste Tests mit Anwenderinnen und Anwender durch. Das Reifegradmodell ist ein allgemeingültiges Modell für alle KMUs. Zunächst werden wir es jedoch an Adient, Ellenberger und Leffer anwenden.   

Im Arbeitspaket 3 entwickeln wir konkrete Maßnahmen, um exemplarisch den drei Unternehmen dabei zu helfen, resilienter zu werden. Die Erkenntnisse aus unserem Forschungsteam werden dann in die Praxis bei Adient, Ellenberger und Leffer umgesetzt. Perspektivisch sollen die Maßnahmen auch anderen Unternehmen helfen.“ 

 

 

Stichwort „Erkenntnisse“ – was sind bisher eure Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt?

Eiko: „Aus beruflicher Sicht möchte ich ein Unternehmen und ihre Akteure und Akteurinnen immer verstehen und wirklich tief in die Prozesse einsteigen. Der aktuelle hohe Detailgrad, mit welchem wir das bei readi tun können, ist genial. Er ist sicherlich nicht ohne die Bereitschaft der jeweiligen Personen und Geschäftsleiter möglich. Die damit verbundene Verantwortung an jede und jedem in den Unternehmen ist enorm. Dennoch merkt man bei allen, wie sehr es sie, und auch mich, im positiven Sinne antreibt. Die größte Herausforderung wartet noch auf uns: Die vielen, guten Ideen und Wünsche so zu kanalisieren, dass wir einen guten Fahrplan im Sinne des Forschungsprojektes haben. Ich freue mich auf die nächsten 2 Jahre, wenn es dann an die Umsetzung geht!“ 

Claudia: „Es ist wirklich spannend, sich in diesem Team über eine Forschungsfrage intensiv auseinanderzusetzen. Die unterschiedlichen Blickwinkel sind eine echte Bereicherung. In den Besprechungen gibt es oft überraschende Diskussionen. Es ist für mich auf jeden Fall persönlich, aber natürlich auch für die Know How! eine großartige Möglichkeit der Weiterentwicklung.“ 

Eiko, du hast gerade einen Zeitraum von 2 Jahren genannt. Für wie viele Jahre ist readi eigentlich angelegt und wo steht ihr aktuell?

 

Eiko: „In Summe drei Jahre, Start war Januar 2023. Das Arbeitspaket 1 ist kurz vor dem Abschluss. In dieser Etappe haben wir als Forschungsteam verschiedene Empfehlungen für die Unternehmen erarbeitet und sind gerade dabei, diese zu priorisieren. Ist die Entscheidung gefallen, werden wir die ausgewählten Handlungsempfehlungen bei Adient, Ellenberger und Leffer vorstellen. Die Handlungsempfehlung ist auch an bestimmte Anforderungen geknüpft, die wir in einem Katalog bündeln und mit den Unternehmen besprechen. Danach entscheiden die drei Unternehmen, welche Handlungsempfehlung, welche konkrete Idee(n) sie umsetzen möchten.

Parallel dazu entwickeln wir mit den Erkenntnissen aus dem Arbeitspaket 2 eine Plattform, um unsere Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Und selbstverständlich dokumentieren wir auch das gesamte Vorgehen mit Modellen, Formaten und Methoden auf dieser Plattform und weiteren Kanälen wie z. B. hier.“ 

 
 

Claudia: „Mit dem Arbeitspaket 2 haben wir auch schon begonnen. Der offizielle Abschluss des Pakets ist für Mitte 2024 geplant. Bis dahin wollen wir das Reifegradmodell der Wandlungsfähigkeit entwickeln. Damit interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer, aber auch Mitarbeitende den Resilienz-Reifegrad ihres Unternehmens bequem online überprüfen können, richten wir eine Plattform im Netz ein (geplant im Arbeitspaket 6). Die Ergebnisse aus dem Arbeitspaket 2 ergibt das Lastenheft für diese Online-Plattform.

Ein echter Bonus: Der Reifegrad-Check für Unternehmen wird auch im Nachgang möglich sein.“ 

Gefördert wird das Forschungsprojekt durch das Bundesministerium für Bildung und Entwicklung. 

 
 

Die Autorin

Alexandra Lenz

Wissen für andere zugänglich machen, damit sie (besser) verstehen und besser arbeiten können, ist genau mein Ding. Wenn ich es dann noch schaffe, das Wissen interessant aufzubereiten, so dass nicht nur das Gehirn verarbeitet, sondern auch ein bisschen das Herz hüpft, dann ist meine Mission erfüllt. Gerne nutze ich dafür die breite Palette an Möglichkeiten: Interviews, Web Based Trainings, Videos, Podcasts etc.  

„Wenn du ein Licht für jemand anderen anzündest, wird es auch deinen Weg erhellen.” (Buddha)

 

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