Die Wirkung professioneller Business-Fotos

Ein Interview mit Fotograf Benjamin Krohn

24. Juni 2021

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

 

Eine altbekannte Redewendung, die jeder kennt. Aber wer setzt sie auch entsprechend um? In vielen Firmen gibt es klare Regeln, welche Bildstile für Webseiten oder E-Learning-Formate eingesetzt werden sollen. Aber wie die Mitarbeitenden präsentiert werden, darüber gibt es meist keine klaren Vorgaben.

 

Das Potenzial von Business-Portraits

Ich habe mich mit der Frage beschäftigt, wie wir mit Business-Portraits die Wahrnehmung anderer – und somit auch von Kunden – beeinflussen können. Schließlich wecken Bilder Emotionen, sie können positiv, aber auch negativ auffallen – kurz: Es steckt ein riesengroßes Potenzial für Unternehmen aller Art darin!
Mit Benjamin Krohn, einem klassisch gelernten Fotograf für Werbefotografie, habe ich über genau diese Wirkung professionell aufgenommener Fotos gesprochen – insbesondere im Vergleich zu klassischen Bewerbungsfotos, Handybildern oder Stockmaterial.

 

Benjamin Krohn, selbstständiger Fotograf
www.benjaminkrohn.de

 

Hallo Benny, erst einmal vielen Dank dafür, dass du dir die Zeit für das Interview nimmst. Für unsere Leser:innen wollen wir erstmal klären, was wir denn genau mit professionellen Business-Portraits meinen. Kannst du uns da den Unterschied zum klassischen Bewerbungsbild verdeutlichen?

Benjamin: Natürlich ist es schwer, da genaue Unterschiede festzulegen, da jeder Fotograf seine eigene Handschrift trägt. Aber grundsätzlich sieht man auf Business-Portraits den Qualitätsunterschied zum klassischen Bewerbungsbild. Business-Portraits sind wesentlich aufwändiger, denn man berücksichtigt hier ein Gesamtkonzept. Lichteinstellungen, Charakter und Typ der zu fotografierenden Person, Pose und Ausdrücke, all das muss berücksichtigt werden. Während Bewerbungsbilder also eher ähnlich aussehen – hell, informativ, scharf, frontal mit einem homogenen Hintergrund – sind Firmenportraits sehr individuell.

 

Bewerbungsbild vs. Firmen-Portrait

In Business-Portraits kann man viel manifestieren, beispielsweise die Farben der Corporate Identity, aber auch den Team Spirit, also handelt es sich um ein junge und moderne Agentur, die Casual Business gekleidet ist oder haben wir es mit einer seriösen Bank zu tun, bei der die Mitarbeitenden überwiegend Anzüge und Kostüme tragen.

Ein klassisches Bewerbungsbild:

Informativer Charakter, ganzheitlich scharf (keine Tiefenunschärfe), klassisches Business-Outfit, frontale Aufnahme, mit homogenem Hintergrund
(Foto: Adobe Stock)

 

Firmen-Portrait der Know How:

Hintergrund im Corporate Design, Casual Business Kleidung, passendes Accessoire
(Foto: Benjamin Krohn)

 

Business-Portrait ist nicht gleich Business-Portrait

Die unterschiedlichen Wirkungen der Portraits werden deutlich, wenn man sie miteinander vergleicht. Jedes Bild für sich ist professionell aufgenommen, wirkt aber (unter-)bewusst anders auf den Betrachtenden.

 

Business-Portrait eines Bankmitarbeiters

Der Fotograf hat mit Tiefenunschärfe gearbeitet, einem klassischen modernen Bürogebäude, Menschen im Hintergrund, die nicht erkennbar sind. Der Fotografierte trägt einen Anzug.

(Foto: Adobe Stock)

 

Business-Portrait eines Know How-Mitarbeiters

Fotograf Benjamin Krohn nutzt einen farbigen Hintergrund und arbeitet mit Accessoires, hier in Form eines Smartphones. Entspannt sitzt unsere Mitarbeiterin in einem gelben Sessel.

(Foto: Benjamin Krohn)

 

Super, danke für die Erklärung. So wird der Unterschied doch schon sehr deutlich. Inwiefern merkt man da eigentlich bei der Außenwahrnehmung eines Unternehmens einen Unterschied, wenn solche Bilder im Einsatz sind? Das können wir auch gerne anhand der Bilder, die du von uns als Know How! Mitarbeitenden gemacht hast, durchspielen.

Benjamin: Man merkt auf jeden Fall einen großen Unterschied! Professionelle Fotos fallen einfach mehr auf. Gerade bei euch mit den schönen knalligen Farben lila, blau und gelb im Hintergrund. Durch die übergreifende Nutzung der Bilder, beispielsweise auf der Website, in den Social Media Kanälen, aber auch auf den Profilen der einzelnen Mitarbeiter entsteht ein einheitlicher Marken- bzw. Unternehmensauftritt.

Ich muss dazu sagen, dass ich in den letzten Jahren da wirklich viel gesehen habe. Manche Firmen lassen Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern da komplett freie Wahl. Und da diese nicht unbedingt ein Gespür dafür haben, was gut geht und was weniger passt, entsteht schnell ein unprofessionelles Bild. Da sieht man dann Urlaubsbilder im Liegestuhl, unscharfe oder private Aufnahmen, die einfach nichts auf einem seriösen Business-Profil verloren haben.

Durch den Einsatz der Business-Portraits und zugekaufter Stockbilder im gleichen Bild-Stil entsteht ein einheitliches Unternehmensbild auf der Website der Know How! AG.

Apropos privat: Da wir ja jetzt schon einen wesentlichen Unterschied bei der Außenwahrnehmung festgestellt haben, wie sieht das ganze denn innerhalb eines Unternehmens aus, wenn professionelle Business-Portraits im Einsatz sind?

Benjamin: Gerade in Zeiten, in denen immer mehr vom Home Office aus gearbeitet wird, helfen solche Bilder natürlich auch, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich besser kennen, ein Bild voneinander haben. Auch wenn man sich vielleicht noch nicht persönlich getroffen hat.

Durch die professionellen Aufnahmen wird insgesamt einfach die eigene Marke gestärkt, das Denken und Auftreten des Unternehmens. Diese Werte und Normen können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann wiederum nach außen ausstrahlen, womit wir wieder den Bogen zur Außenwahrnehmung geschlagen haben.

Auf diesem Blog sticht das professionelle Business-Portrait im Vergleich zu den Stock-Bildern deutlich hervor.

Das sind ja durchaus überzeugende Argumente. Wenn nun jemand mit dem Gedanken spielt, auch professionelle Business-Fotos machen zu lassen – was rätst du der Person, worauf kommt es an?

Benjamin: Da gibt’s natürlich am Anfang so einen kleinen Fragekatalog, den man abarbeiten muss, beispielsweise …

  • Wer wird geshootet?
  • Wird es ein Shooting für Einzelpersonen und/oder Gruppen?
  • Wo wird das Format später gezeigt?
  • Wie soll es verwendet werden (Website, Plakate, PowerPoint, …)?
  • Für welche Endgeräte wird es benötigt (PC, Smartphone/Tablet)?
  • Werden die Bilder für Social Media gebraucht oder sind es Messebilder?

Natürlich gebe ich als Fotograf einiges vor, aber besonders wichtig ist natürlich auch, dass der Kunde seine Personality, seine persönliche Note mit einbringt. Nur so schaffen wir einen Mehrwehrt für das Unternehmen und bringen die Persönlichkeit in den Vordergrund.

Und besonders wichtig ist es, dass man sich gut Gedanken macht, wie die Bilder aussehen sollen. Da geht es nicht darum, online zu recherchieren, Beispielbilder zu finden – sondern es geht darum, sich selbst Gedanken zu machen, an die weiße Wand zu schauen und etwas Neues entstehen zu lassen. Etwas Individuelles mit einem besonderen Look, besonderen Farben oder Formen, Kontrasten oder passend zur Corporate Identity.

Wie kreativ darf man denn dabei werden? Ab wann wir es „too much“?

Benjamin: Ich denke wir kennen alle die übertriebenen Gesten und Mimiken von Menschen auf manchen Stockbildern. Genauso wie typische Fotomontagen. Da wird gerne auf Hochzeitsbildern mal die Frau in die Anzugtasche des Mannes retuschiert oder der Mann ganz klein auf die Hand der Frau. Für seriöse Businessprofile taugt das für den Großteil der Unternehmen natürlich nichts.

Auch die Farben sollten nicht zu künstlich sein, sowohl im Hintergrund, als auch die Hauttöne. Und Location und Pose der Person muss zum jeweiligen Unternehmen passen. Wie zum Beispiel bei euch: Da stelle ich kein Bücherregal in den Hintergrund oder lasse euch einen Handstand machen.  

 

Der richtige Bildstil für das Business-Portrait

Dos and Don'ts für eine ansprechende und konsistente Bildsprache am Beispiel der Know How! AG.

So nicht!

Für ein Unternehmen wie die Know How! AG nicht denkbar.
Eine zu schrille Pose, eine zu übertriebene Mimik.

(Foto: Adobe Stock)

 

Bunt und professionell? Klar!

Fotograf Benjamin Krohn zeigt:
Es geht auch bunt, ohne schrill zu wirken!

(Foto: Benjamin Krohn)

 
 
 

Dann wollen wir uns nun noch abschließend mit der Frage beschäftigen: Welche Vor- und Nachteile hat es denn, auf professionelle Business-Portraits zu wechseln?

Benjamin: Natürlich sind hochwertige Aufnahmen immer eine Kostenfrage, ganz egal ob ich als Einzelperson diese beauftrage oder als Unternehmen mit mehreren hundert Mitarbeitern. Aber: Um weiter zu kommen und Erfolg zu haben, muss ich sowieso investieren. Warum also nicht in hochwertige Bilder für die Außenwirkung?

Jetzt könnte man sagen, dass man das ja auch vielleicht selbst hinbekommt. Inzwischen ist das Equipment ja nicht mehr so teuer. Aber Profis haben einfach eine ganz andere Herangehensweise, es geht ja nicht um das Equipment, sondern um die richtige Bedienung, das „geschulte“ Auge. Ob ich jetzt einen großen oder kleinere Blitze habe, spielt für mich persönlich keine Rolle, ich bekomme immer das Bild, das ich mir in meinem Kopf vorstelle.

 

Wenn man mal eine Sprache manifestiert hat, muss man logischerweise auch dabei bleiben: Die Farben müssen immer gleich sein, das Licht und die Brennweite müssen passen, die Abstände der Personen zur Kamera sollten einheitlich sein, die Bilder an sich müssen „aus einem Guss“ wirken. Das ist für mich als Profi schon durchaus herausfordernd. Laien oder Anfänger haben da noch weniger Chancen. Im Endeffekt zieht ein Unternehmen also ganz klare Vorteile daraus, einen professionellen Fotografen für seine Business-Fotos zu engagieren.

Der größte Vorteil ist und bleibt ein starker, einheitlicher Marken- und Unternehmensauftritt – sowohl nach innen als auch nach außen.

 

Und das ist es ja auch, was letztendlich Kunden bringt und bindet. Man schafft emotionale Verbindung, man ist auf allen Kanälen mit der gleichen Sprache und dem gleichen Bild präsent, so wird man direkt wiedererkannt! Danke für das Interview, lieber Benny!

 

Julia Höß

Content Marketing Managerin

Als Content Marketing Managerin zaubere ich geschickt die richtigen Worte aus dem Hut, um alles zu beschreiben, was sich um die Know How! AG dreht. Verständlich, klar und präzise.

Besonders liegen mir dabei E-Learning Themen am Herzen, da dort auch meine beruflichen Wurzeln liegen.

 

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